Zum Werk 2018

Stille Nacht

"Stille Nacht" 2018

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Ein Blick zurück in das Jahr 1818

Im Jubiläumsjahr 200 Jahre „Stille Nacht“ besinnt sich das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus besonders auf die Entstehungsgeschichte dieses Liedes. Die adventliche Geschichte von Maria und Josef wird in einem soziokulturellen Kontext von Oberndorf im Jahr 1818 erlebbar. Salzburg verliert 1803 als geistliches und weltliches Fürsterzbistum seine Selbständigkeit und versinkt in Bedeutungslosigkeit. Der Rupertiwinkel wird Bayern zugesprochen, der Rest den Habsburgern. Das kleine Oberndorf ist von seiner Stadt Laufen durch die neue Landesgrenze abgeschnitten. Die verarmten Schöffleute aus „Österreichisch-Laufen“ lassen sich dennoch nicht entmutigen. Mit ihrem traditionsreichen Schiffertheater bringen sie erstmals ein adventliches Spiel zur Aufführung. Sie ahnen nicht, dass nach ihrer Darbietung zur Heiligen Nacht erstmals ein ganz besonderes Lied ertönen wird. Ein Lied, welches im Laufe der Zeit allen Völkern der Welt als Friedenslied ans Herz wächst…

Dankbare Reverenz an Mohr und Gruber

Mit dem Salzburger Adventsingen 2018 wird die Entstehungsgeschichte im geschichtlichen Kontext jener Zeit erlebbar. Es ist eine dankbare Reverenz an Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber für ihr Lied, das uns allen zum Geschenk wurde. Mit über 150 Sängerinnen und Sängern, Musikantinnen und Musikanten, Solistinnen und Solisten, Schauspielerinnen und Schauspielern. Die Salzburger Hirtenkinder werden mit ihrer erfrischenden Unbekümmertheit wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis. Vertraute, von Generation zu Generation überlieferte alpenländische Lieder und Weisen werden im Einklang mit neuen kompositorischen Werken zu einem neuen, für das Salzburger Adventsingen charakteristischen Klangerlebnis.

Die besondere Beziehung von drei Salzburger Friedensinitiativen

Es waren drei große, schreckliche Kriege, die Europa in den vergangenen zwei Jahrhunderten erschütterten. Kriege, nach denen nichts mehr so war wie zuvor. Die Franzosenkriege (Koalitionskriege), in denen u.a. Napoleons Truppen über Europa hinwegfegten, der Erste Weltkrieg mit über 17 Millionen Toten und der Zweite Weltkrieg mit rund 70 Millionen Toten. Das unsägliche Leid und die Gräuel sind bis in die Gegenwart unfassbar. Ein großes Verlangen nach Frieden und die immer wieder erstarkende Hoffnung auf bessere Zeiten haben nach diesen verheerenden Kriegen in Salzburg drei zarte Friedens-Pflänzchen keimen lassen, die zu einzigartigen, international renommierten Kulturbotschaftern des Friedens wurden.

Das Salzburger Friedenslied

Nach den napoleonischen Kriegen schufen Joseph Mohr (Text 1816) und Franz Xaver Gruber (Melodie 1818) mit der schlichten Pastorale „Stille Nacht! Heil’ge Nacht“ vor 200 Jahren ein Lied, welches heute in über 300 Sprachen in aller Welt gesungen wird. Kein großes kompositorisches Werk, nein, ein schlichtes, einfaches Volkslied, geschaffen von einem Hilfspriester und einem Organisten wurde zum meistgesungenen Friedenslied für alle Völker dieser Welt. Es wurde zum Synonym der christlichen Friedensbotschaft und einer menschlichen Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit und inneren Frieden.

Die Salzburger Festspiele

Auf den Ersten Weltkrieg antworteten Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal mit der Gründung der Salzburger Festspiele als Friedensprojekt. Durch die versöhnende und bezwingende Macht der Kunst wird Salzburg so Sommer für Sommer zum kulturellen Weltereignis. Bereits 1919 hegte Max Reinhardt den Gedanken, die Salzburger Festspiele jährlich mit einem Weihnachtsspiel zu eröffnen. Max Mell schrieb sogar bereits ein Buch dafür. Durch verschiedene Gründe konnte diese Idee nicht realisiert werden.

Das Salzburger Adventsingen

1945, nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Welt wieder einmal in Trümmern, allerorts ertönte „Nie wieder Krieg“! In diesem unermesslich großen Wunsch nach Frieden keimte durch Tobi Reiser und Karl Heinrich Waggerl mit dem Salzburger Adventsingen das dritte Salzburger Friedensprojekt. Die Botschaft vom „Frieden den Menschen auf Erden, die guten Willens sind (Lk 2,14)“ gehört bis heute zum Credo dieser Traditionsveranstaltung. Mit dem unaufdringlichen Bemühen um die Werte des Gemütes erfährt das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus alljährlich einen ähnlich großen Zuspruch wie der Jedermann am Domplatz. Viele der Besucher aus dem In- und Ausland sagen, ohne dem Salzburger Adventsingen gäbe es für sie keine Weihnacht.

Stille Nacht – Salzburger Adventsingen – Salzburger Festspiele

Beim Salzburger Adventsingen 2018 stehen alle drei Initiativen in besonderer Beziehung zueinander. Das Salzburger Adventsingen findet auf der weltberühmten Bühne der Salzburger Festspiele im Großen Festspielhaus statt. Dabei steht die Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht“ im Fokus des Geschehens.

Hans Köhl

Stille Nacht 2018

Bildergalerie

Werk 2018

Mitwirkende

Leading Team

Caroline Richards
Dietmar Solt
Herbert Böck
Hellmut Hölzl

Solisten

Simone Vierlinger (Sopran)
Bernhard Teufl (Tenor)
Elisabeth Eder (Sopran)
Edwin Hochmuth (Bariton)
Martina Gmeinder (Mezzosopran)
Florian Eisner (Bariton)
Konstantin Schrempf (Bariton)

Salzburger Hirtenkinder

Josef Auer (Peterl, Akkordeon), Carolin Altenberger (Rosi, Harmonika), Kiara Atteneder (Marie, Geige), Philip Eder (Urbal, Posaune), Nora Gadringer (Lena, Hackbrett), Valentin Nagl (Anderl, Trompete), Anna Neumayr (Kathi, Gitarre), Marlene Neumayr (Emma, Querflöte), Felix Neureiter (Jakob, Klarinette), Magdalena Neureiter (Sofie, Querflöte), Sarah Oberkofler (Resi, Horn), Johanna Renzl (Lisl, Geige), Lorena Resch (Mirl, Alt-Saxophon), Sebastian Scheibner (Sepperl, Flügelhorn), Leni Seer (Susi, Geige), Thomas Siller (Nazl, Harmonika), Fabian Stockinger (Franzl, Gitarre),Michael Thalmayer (Michi, Kontrabass), Michaela Vitzthum (Wetti, Flügelhorn), Sophie Zeilner (Klara, Geige)

Einstudierung, Betreuung

Hans Köhl, Gesamtleitung, Caroline Richards (Bühnenregie), Gudrun Köhl-Korbuly, Markus Helminger, Simon Haitzmann, Hildegard Stofferin

Orchester

Lg: Maria Dengg (Geige), Andrea Brucker (Bratsche), Timea Laczkò-Tòth (Cello), Burgi Vötterl (Geige), Franz Obermair (Kontrabass)
Lg: Reinhold Schmid (Gitarre; Arrangements), Kerstin Schmid-Pleschonig (Hackbrett), Heidi Grundner (Harfe), Konstantin Schrempf (Orgelportativ), Johannes Rohrer (Zither), Franz Obermair (Kontrabass)
Stefan Prommegger (Bassethorn), Anton Gmachl (Klarinette), Gerti Hollweger (Fagott), Lg: Gottfried Linsinger (Oboe, Englischhorn), Gundl Aggermann (Flöte)
Zoran Curovic (Trompete, Flügelhorn), Lg: Horst Hofer (Trompete, Flügelhorn), Christian Sperl (Horn), Hans Gerl (Horn), Thomas Höger (Posaune), Erwin Wendl (Posaune)
David Grubinger

Vokalensembles

Als Terzett, Quartett und Sextett; Lg: Johanna Dumfart (Sopran; Arrangements), Jana Oberndorfer (Alt), Ulrich Witkowski (Tenor), Reinhard Gusenbauer (Tenor), Michael Dumfart (Bariton), Christoph Bamschoria (Bass)
80 Sängerinnen und Sänger, Einstudierung, Lg: Burgi Vötterl

Technik, Ausstattung

Lg: Hubert Schwaiger; Paul Fresner, Wolfgang Brunauer, Johannes Köhl
Thomas Hinterberger, Caroline Richards
Lg: Edwin Pfanzagl – Cardone; Günther Harner, Werner Heidrich, Susanne Gasselsberger
Lg: Helmut Schauer
Tischlerei Laserer, Gosau